
Wie funktionieren unsere Atmungsorgane?
Innerhalb einer Minute nehmen wir zwischen 12 und 18 Atemzüge – und das, ohne es zu bemerken. Es ist ein Vorgang, der uns allen selbstverständlich erscheint, tatsächlich aber sehr komplex und faszinierend ist – und dahinter stecken unterschiedliche Atmungsorgane, die gemeinsam unser Atmungssystem bilden. Doch wie funktioniert dieses Zusammenspiel überhaupt und welche Rolle spielt Husten dabei?
Der Weg der Atemluft durch die Atmungsorgane
Für den reibungslosen Ablauf unserer Atmung ist das Atmungssystem verantwortlich – bestehend aus den unterschiedlichen Atmungsorganen. Diese gliedern sich in die
- oberen Atemwege (Nase, Nasennebenhöhlen, Mund- und Rachenraum)
- und die unteren Atemwege (Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien, Lunge).
Das Atmungssystem mit all seinen Atmungsorganen ist unter anderem dafür zuständig unseren Körper mit sauerstoffreicher Frischluft zu versorgen und verbrauchte, CO2-haltige Luft herauszuleiten – der sogenannte Gasaustausch. Bei diesem Prozess nimmt die Atemluft immer den gleichen Weg: Über die Nasenlöcher strömt die frische Luft durch die Nasenhöhle weiter zum Rachen. Von dort aus gelangt sie durch den Kehlkopf in die Luftröhre bis hin zu den Bronchien und schließlich in die Lunge und den dort befindlichen Lungenbläschen. Beim Ausatmen nimmt die mit Kohlenstoffdioxid angereicherte Luft den Weg einfach wieder zurück.
Doch bei den Atmungsorganen handelt es sich nicht nur um die „Passagen“ des Körpers, die von Atemluft durchströmt werden, sondern sie übernehmen auch wichtige Aufgaben und Funktionen innerhalb des Atmungssystems.
Nase, Mund und Rachen
Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien – die „Hüter“ der Lunge
Bevor die Atemluft in die Luftröhre strömt, gelangt sie zum nächsten Atmungsorgan: dem Kehlkopf. Der sogenannte Kehldeckel kann vorrübergehend Speise- und Luftröhre voneinander trennen und schützt dadurch die Lunge vor dem Eindringen von Speichel oder Nahrung.
Vom Kehlkopf wird die Luft in die Luftröhre geleitet, die sich am Ende in einen linken und einen rechten Ast teilt – die beiden Hauptbronchien. Sowohl die Luftröhre als auch die Bronchien sind mit zahllosen feinsten Flimmerhärchen ausgekleidet, die sich ständig Richtung Mund bewegen. Sie verhindern, dass kleine Fremdkörper und Schleim in die Lunge gelangen, indem diese herausgefördert werden.
Hustenreiz – ein wichtiger Schutzreflex unserer Atmungsorgane
Auch Husten sorgt dafür, dass Fremdkörper und Schleim herausbefördert werden. Dafür befinden sich auf der Schleimhaut der Atemwege verschiedene Rezeptoren. Werden diese z.B. durch vermehrte Schleimansammlung gereizt, leiten sie diesen Impuls ans Hustenzentrum im Gehirn weiter, so dass der Hustenreiz ausgelöst wird. Je nach Hustenart können dann verschiedene Therapieansätze sinnvoll sein. Hustenpräparate mit breitem Wirkansatz, wie z. B. Prospan, helfen den festsitzenden Schleim zu lösen, die Bronchien zu erweitern und die Entzündung und wie auch den Husten zu lindern.
Lungenbläschen – der Gasaustausch
Nachdem die Atemluft gereinigt wurde, findet der Gasaustausch statt, d.h. Sauerstoff wird ins Blut aufgenommen und Kohlenstoffdioxid wird aus dem Blut abgegeben. Dafür sind die Lungenbläschen, auch Alveolen genannt, verantwortlich, die am Ende der kleinsten Verzweigungen der Bronchien sitzen. Die Lunge besteht aus über 300 Millionen dieser winzigen Lungenbläschen, die nebeneinander ausgebreitet die Fläche eines halben Tennisplatzes ausmachen würden. Doch diese Fläche benötigen wir, um möglichst viel lebenswichtigen Sauerstoff gleichzeitig aufzunehmen.
Die Lungenbläschen sind von einem dichten Netz allerkleinster Blutgefäße, den Kapillaren, umgeben. Das Blut in den Kapillaren kommt von den Organen und enthält viel Kohlenstoffdioxid – ein Abfallprodukt unseres Stoffwechsels, das entsorgt werden muss. Der Sauerstoff aus den Alveolen hingegen muss zu den Organen gelangen, denn diese brauchen Sauerstoff, um zu funktionieren. Damit dies gelingt, tauschen Alveolen und Kapillaren Sauerstoff gegen Kohlendioxid aus – und der Kreislauf beginnt von vorn.